Die traditionell niedrige Arbeitslosigkeit in Japan ist nochmal ein wenig zurückgegangen. Saisonbereinigt lag die Quote nach 4,1% im April bei jetzt 4%. Dieses bedeutet gleichzeitig einen Rückgang von 300.000 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt waren in Japan bei einer Bevölkerungszahl von knapp 128 Mill. ca. 2,77 Mill. Menschen beschäftigungslos.
Meinung:
Die japanischen Zahlen sind nicht mit denen etwa in Deutschland zu vergleichen. Die Zahl der unangemeldet Arbeitssuchenden ist etwa in Japan ungleich höher (wenngleich genaue Daten naturgemäß nicht existieren):
Arbeitslose sind noch viel stärker als Hilfesuchende stigmatisiert als in Deutschland/Österreich/der Schweiz, dazu sind die Melderichtlinien lockerer. Daneben betreibt die japanische Regierung eine künstliche Arbeitspolitik, indem Sie Stellen im öffentlichen Sektor schafft, die überhaupt keinen Sinn machen. So sind etwa Aufseher auf dem Bau (manchmal sind es mehrere), die nachts um 2.00 Uhr einen aufgehäuften Sandberg an einer Straßenecke "bewachen" nicht der Regelfall, aber durchaus nichts Überraschendes!
Ein soziales Netz wie etwa in Deutschland existiert in Japan für Arbeitslose übrigens nicht.
6/30/2006
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2 Kommentare:
Daneben betreibt die japanische Regierung eine künstliche Arbeitspolitik, indem Sie Stellen im öffentlichen Sektor schafft, die überhaupt keinen Sinn machen. So sind etwa Aufseher auf dem Bau (manchmal sind es mehrere), die nachts um 2.00 Uhr einen aufgehäuften Sandberg an einer Straßenecke "bewachen" nicht der Regelfall, aber durchaus nichts Überraschendes!
Was hat das mit der japanischen Regierung zu tun?? Kurzgeschlossene deutsche Denkweisen sollte man nicht ausserhalb Deutschlands anwenden.
Die japanische Regierung ist dafür bekannt, öffentliche Bauaufträge zu vergeben, die z.T. an Hanebüchenheit nicht zu überbieten sind. Straßen, wo man keine braucht, unnötige Renovierungen usw. Besonders in der Provinz ist das ein Mittel der LDP, ihre Provinzmitglieder und natürlich auch potentielle Wähler bei Laune zu halten.
Soweit ich informiert bin, setzt die Politik (wie in Deutschland) die Sicherheitsrichtlinien für den Baubereich fest. So kommt es zumindest indirekt zu diesen künstlichen Arbeitsplätzen.
Diesen Vorfall mit dem Sandberg (2 Meter hoch, umgeben von Sicherheitswimpeln) habe ich übrigens selber vor etwa 5 Jahren in einer kleinen Stadt in Hokkaido beobachtet.
Mit kurzgeschlossener Denkweise hat das nichts zu tun: Das absolute gegenteil ist der Fall: Ich finde die japanische Art mit Arbeitslosigkeit umzugehen VIEL VIEL besser als die deutsche.
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