12/28/2006

Unglaublich, aber wahr: Toyota ernennt erstmals Frau als General Manager

Wer sich ein wenig in Wissenschaft oder Praxis mit der japanischen Wirtschaft auskennt, der weiß, daß Frauen bis auf wenige Ausnahmen nahezu systematisch schlechter bezahlt werden, weniger angesehen sind und in niedrigeren Positionen als Männer arbeiten. Ganz grob gesagt gilt dieses Phänomen quer durch alle Industrien und über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.

So genannte "Büromiezen" als billige Putzkräfte
In harten Fällen (also in besonders "traditions"bewußten Unternehmen) ist es auch heute noch so, daß die "Büromiezen" vor den männlichen Kollegen ins Büro kommen, um vor Arbeitsbeginn die Schreibtische zu säubern! Ich selber habe es einmal bei der Vorbereitung für eine Pressekonferenz erlebt, daß eine japanische Kollegin (ich war damals Praktikant in Tokyo) in einer Pause für die männlichen Kollegen Essen besorgt und dann wie eine Art Kellnerin aufgetragen hat. Und das bei einer nichtjapanischen und eigentlich mitnichten konservativen Firma!

Toyota macht ersten Schritt
Da machen Nachrichten wie diese ein wenig Hoffnung:
Der bald größe Automobilkonzern der Welt, Toyota, hat sich nach 140 Jahren Firmengeschichte tatsächlich zum ersten Mal durchgerungen, den Posten eines General Managers einer Frau anzuvertrauen. Damit sind von 528 General Managern bei Toyota in Japan nun eine weiblich....

Dieser erste weibliche Division Manager heißt Masayo Hasegawa und war zuvor in der Abteilung für Umweltschutzfragen beschäftigt. Sie leitet nun als "Buchou" (部長) das Büro für CSR-Angelegenheiten (Corporate Social Responsibility) bei Toyota.

Frau Hasegawa wird ihr neues Amt am Montag antreten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

War ja absehbar, dass wenn ein japanischer Großkonzern eine Frau in die Spitze holt, dass es dann Toyota sein würde.

Dr. Serkan Toto hat gesagt…

Ich glaube, daß andere Firmen diesem Vorbild noch folgen werden.