8/09/2006

Japanische Firma weist im TV auf defekte Ware hin

In Deutschland undenkbar?

Ich habe heute im japanischen Fernsehen während eines Fernsehblocks einen "Spot" von Paloma gesehen, dem japanischen Hersteller von Wasserboilern, Heizungen usw. aus Osaka (ca. 10.000 Mitarbeiter).

Wie bereits gebloggt hat die Firma in Japan letzten Monat für einen handfesten Skandal gesorgt. Es kam ans Licht, daß defekte Paloma-Wasserboiler in den letzten Jahren für mehrere Unfälle mit Todesfolge verantwortlich waren. Die Firma selbst hat in der Zeit versucht, die Vorgänge unter den Tisch zu kehren.

In dem TV-Spot warnt nun Paloma vor bestimmten Wasserboilern aus eigener Produktion! Ein Produktbild wird gezeigt, dazu ein roter Pfeil, der auf die Stelle hinweist, an der problematische Geräte erkannt werden können.

Abgeschlossen wird der Spot durch eine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten, die die ganze Aktion den Kunden bereitet (dazu wird das Paloma-Schriftzug abgebildet). Typisch japanisch also.

Man stelle sich das mal in Europa vor. Unbekannt ist, ob Paloma diese Maßnahme aus eigenen Stücken ergriffen hat oder vom für diesen Fall zuständigen Ministry of Economy, Trade and Industry (bekannt als METI, Keizaisangyoushou: 経済産業省) offiziell oder inoffiziell gezwungen wurde.

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