Der Umbruch in Japans Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen macht auch vor dem Gesundheitssektor nicht halt.
Am 20.08. hat die Präfekturregierung von Fukuoka (Südjapan) angekündigt, daß bereits zum April nächsten Jahres ihre 5 Krankenhäuser vollständig privatisiert werden sollen. Drei Einrichtungen wurden schon im letzten Jahr an nichtstaatliche Unternehmen veräußert.
Damit nimmt Fukuoka eine Pionierstellung ein: Als erste der insgesamt 47 Präfekturen des Landes hat sie nach der Durchführung des Plans kein einziges Krankenhaus mehr in ihrem Besitz.
Schlechtes Krankenhausmanagement?
Laut der Präfektur ist der Grund für die Privatisierung schlechtes Management in den Krankenhäusern, das in der Konsequenz zu einer mangelhaften Finanzsituation geführt hätte. Daneben hält die Regierung das erweiterte Angebot von Universitätskrankenhäusern in Fukuoka für einen Anlaß, die 5 Krankenhäuser abzugeben.
Kritik von Vereinigung
Die Japan Municipal Hospital Association (Website nur in Japanisch) hat die Maßnahme bereits kritisiert.
Nach dieser Organisation ist es zweifelhaft, ob die Qualität der Versorgung in den Krankenhäusern nach der Privatisierung aufrechterhalten werden kann, da private Betreiber mehr nach Wirtschaftlichkeitsaspekten handeln würden.
Generell und empirisch nachweisbar ist es in Japan so, daß Privatkliniken finanziell besser dastehen als staatlich verwaltete Krankenhäuser.
Also auch im sensiblen Bereich Gesundheit: Japan ändert sich und bietet einen für europäische Unternehmen (gerade deutsche und schweizerische Unternehmen genießen Imagevorteile) potentiell riesigen Markt.
Zusatzinfo
1)
Für weitere Informationen zum japanischen Gesundheitssystem können Sie meine Website aufrufen:
www.medizintechnik-japan.de
Dieses ist das einzige Internetportal in deutscher Sprache, das sich umfassend mit dem milliardenschweren Gesundheitssektor Japans befasst.
2)
Für einen ausführlichen Artikel von mir zu Fukuoka siehe hier!
8/30/2006
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