3/23/2007

Innovation aus Japan (59): Schnellste Waschmaschine der Welt

Zeit spielt in Japans hyperschneller Hochleistungsgesellschaft (zumindest in urbanen Regionen) eine entscheidende Rolle. Mit Attributen wie "schnell", "bequem" oder "leicht zu bedienen" lassen sich Produkte oder Services entsprechend besser vermarkten.

Da passt diese neue Meldung ins Bild:
Mitsubishi Electric hat Anfang der Woche in Tokyo die nach eigenen Angaben schnellste Waschmaschine der Welt vorgestellt.

Die Trommel ist in der Lage, ihren Winkel automatisch je nach Menge der zu waschenden Kleidung und gewählter Funktion zu wechseln. Diese Fähigkeit stellt wohl ebenfalls eine Weltneuheit dar.

Bild: Moving Drum, Mitsubishi Electrics neueste Erfindung


Die mit "Moving Drum
MVW-VD1" benannte Waschmaschine reinigt 9 Kilo an Kleidung in 35 Minuten und kann 6 Kilo in 145 Minuten trocknen. Damit werden den Angaben von Mitsubishi Electric nach die Zeiten herkömmlicher Geräte halbiert!

Erreicht wird dieses damit, daß die Trommel sich bewegen und einen angeschrägten Winkel annehmen kann, so daß die Kleidung nicht am Rand hängenbleibt.

Moving Drum wird es ab Mai in Japan zu kaufen geben. Ein Verkauf in Übersee steht noch in den Sternen.

3/20/2007

Ausländer rein nach Japan

Die Nihon Keidanren (日本経団連), auch bekannt als Japan Business Federation und ihres Zeichens Japans mächtigste Industrielobby, ist nicht gerade für ihre Neigung zur Förderung ausländischer Geschäftsaktivitäten in Japan bekannt.

Umso überraschender diese Meldung vom gestrigen Montag: Die Organisation fordert offiziell, gutqualifizierten Ausländern japanische Arbeitsplätze anzubieten. Allerdings nur, solange diese a) nicht von Japanern selbst besetzt werden können und b) von zeitlich begrenzter Dauer sind.

Konkret soll u.a. die Anzahl der Fähigkeiten und Tatbestände, für die Ausländern in Japan eine Arbeitsgenehmigung erteilt wird (Investor, Student, Entertainer, Expert in Humanities etc.), erhöht werden.

Zusatzinfos

Das Keidanren repräsentierte zur Jahresmitte 1.351 Einzelunternehmen, 130 Industrieverbände und 47 regional organisierte Wirtschaftsvereinigungen - also mehr oder weniger die gesamte japanische Wirtschaft!

3/19/2007

Innovation aus Japan (58): Yahoo lotst Nissan-Fahrer zu Restaurants

Yahoo ist in Japan eine Macht und neben Mixi die wohl beliebteste Website Japans überhaupt. Am heutigen Montag hat der Internetgigant eine Kollaboration mit Nissan Motors (Nissan Jidousha Kabushiki Kaisha: 日産自動車株式会社) bekanntgegeben, die ja in letzter Zeit einige Probleme beim Absatz ihrer Autos haben.

Ein beliebtes Segment des Yahoo-Portals ist in Japan die so genannte "Yahoo Gourmet"-Page (Yahoo!グルメ): Hier können Japaner sich über den neuesten Speis und Trank unterhalten, Lebensmittel bestellen, über Kochrezepte diskutieren und die besten Restaurants Japans finden.

Yahoo erstmals im Auto abrufbar
Yahoo wird nun diesen Service in allen Nissans abrufbar machen, die mit dem so genannten Nissan Carwings Navigationssystem ausgestattet sind. Dieses ist das erste Mal überhaupt, das Yahoo Internetinhalte in Autos anbietet!

Nissan-Fahrer können über Yahoo Gourmet Restaurants in der Umgebung finden, Informationen dazu (inkl. Fotos) abrufen, Testbewertungen von Kunden lesen und Gutscheincoupons abrufen. Dieses ist bei Bedarf auch per Handy möglich.

Bilder: Yahoo Gourmet über Nissan (von oben nach unten: Ortung, Name des Restaurants plus Beispielfoto, weitere Informationen)




Carwings listet Restaurants auf, die sich in einem 15KM-Radius um den betreffenden Nissan befinden.

3/09/2007

Innovation aus Japan (57): Wasser-Handy von NTT

NTT hat in seinem Produktprogramm für den Frühling ein neuartiges Handy zu bieten, daß das weltweit dünnste komplett wasserdichte Gerät ist (Dicke: 17,9 mm). Man kann das NTT F703i bis zu 30 Minuten in Wasser halten (bis zu 1 Meter Tiefe), ohne daß das Gerät Schaden nimmt. Wobei ich mich frage, warum man sowas tun sollte.

Auch unter der Dusche telefonieren
Etwas interessanter ist da mMn schon die Fähigkeit des Telefons, Spritzwasserfest zu sein. Es ist zudem in der Dusche problemlos nutzbar. Insgesamt nicht schlecht, Wasserunfälle kommen bei Handybenutzern ja durchaus vor.

Video: Wasser-Handy im Einsatz (NTT-Werbeclip aus dem japanischen TV)


Bitte hier klicken, wenn Sie das Video nicht sehen können.

Vermarktung als Lifestyle-Handy
Das F703i zeichnet sich zudem durch ein cooles Design aus. Will man einmal ordentlich ausspannen, kann der Relax-Modus des Handys eingeschaltet werden: 15 Programme stehen zur Verfügung, mit denen das F703i entspannende Musik abspielt und dazu sphärische Lichteffekte ausstrahlt! Integriert ist auch ein Music-Player, der Downloads von Napster und dem japanischen Dienst "Chaku Uta Full" ermöglicht.

Bilder: F703i


Das Handy ist in Japan bereits im Angebot.

Es wird von Fujitsu hergestellt und ist in 3 Farben erhältlich: Snow White, Blossom Pink und Lamp Black. Die offizielle Website zum F703i befindet sich hier.

3/06/2007

Umfrage: Mehr Japaner vernachlässigen ihre Kinder

Eine am Wochenende von der Regierung veröffentlichte Umfrage hat ergeben, daß 23,2% der japanischen Männer das Gefühl haben, ihre Kinder zu vernachlässigen. Der Grund: 70% der Befragten wollen sich bemühen, Arbeits- und Privatleben stärker in Einklang zu bringen, schaffen es jedoch nicht.

Keine Zeit für Kinder
Die Vernachlässigung spiegelt sich u.a. darin wieder, daß die Väter an Werktagen keine Zeit haben, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wen wundert’s bei den langen Arbeitszeiten und langen Pendeleien, die viele Arbeitnehmer besonders in Tokyo tagtäglich in Kauf nehmen müssen?

Zwei Drittel der arbeitenden Väter sind des Weiteren von sich selbst der Meinung, daß sie kaum Ahnung von den Schwierigkeiten und Problemen ihrer Kinder haben, was ich persönlich fast noch schlimmer finde. Bei den Müttern sind immerhin 34% betroffen.

Gibt es das Slow-Life-Phänomen wirklich?
Es wird ja seit geraumer Zeit in der japanischen Öffentlichkeit vom Aufkommen des Slow-Life-Phänomens gesprochen: Der nationale Wohlstand ist erreicht, es wird viel geerbt, der konfuzianische Einfluß auf die japanische Gesellschaft sinkt und immer mehr Japaner nehmen ausländische Werte und Normen an. Ergebnis: Die Japaner strengen sich, was ihre Arbeit angeht, angeblich nicht mehr so an wie früher und widmen sich verstärkt der Erholung.

Ein Indiz aus dieser Umfrage spricht jedoch dagegen, daß diese Entwicklung wirklich stattgefunden hat: Der Wert der japanischen Väter, die ihre Kinder vernachlässigen, ist seit 2000 nämlich um knackige 9,2% auf die oben genannten 23,2% angestiegen! Damals hatte die Regierung bereits eine ähnliche Untersuchung durchgeführt.

Die diesjährigen Ergebnisse stammen aus einer Umfrage aus dem Märt 2006, die unter über 4000 Elternteilen erhoben wurde.

3/03/2007

Innovation aus Japan (56): Kawaiie/Intelligente Spardosen

Die Tokyoter Firma Keian Corp. hat seit kurzer Zeit eine Weltneuheit im Programm: Intelligente Spardosen im kawaiien Design mit dem Namen iKiddo!

Die Sparbüchsen können dank eines im Inneren eingebauten Sensors alle Yen-Münzen von 1 bis 500 Yen voneinander unterscheiden. Die Summe des Gesparten wird dabei in einem kleinen Display angezeigt.

Das Gerät wird in 2 Variationen ausgeliefert: Einmal gibt es ein i-Piggy zu kaufen (ein Schweinchen), daneben gibt es die Spardose auch in Pandaform als i-Panda.

Bilder: iKiddo-Spardosen


Ikiddo kann auch so eingestellt werden, daß man auf eine bestimmte Summe "hinspart". Immer wenn eine Münze eingeworfen wird, kann man auf dem Display ein Lächeln betrachten, daß den Fortschritt anzeigt. Dazu wird eine passende Melodie abgespielt.

Um vor allem Kinder vor einem frühzeitigen Schlachten der Spardosen zu bewahren, werden die iKiddos mit kleinem Schlüssel ausgeliefert.

Zum Betrieb benötigt man 3 Standard-Batterien. Die iKiddo-Spardosen sind nur in Japan erhältlich und kosten etwa 4.480 Yen (29 Euro/47 Franken).