12/29/2006

Geld verdienen mit dem 1. Deutschen Japan-Business-Blog (4): Nintendo-Aktie auf Allzeit-Hoch

Vor ein paar Tagen, am 14.12., stand die Aktie von Nintendo bei meinem letzten Blog-Beitrag bei 28.500 Yen.

Am Ende des heutigen Börsentages steht das Papier nun bei schwindelerregenden 30.550 Yen! Und das, obwohl Nintendo weltweit kostenlose Umtauschaktionen durchführt, da ihre Videospielkonsole "wii" kleinere Hardwareprobleme hat.

Meine Vorhersage vom 25. Juli dieses Jahres trifft also zu:

25.7.: Nintendo-Aktie 20.840 Yen -> 28.12.: Nintendo-Aktie 30.550 Yen
(+ 46,6%)

Es wird Zeit für mich, Gehalt zu beziehen....

12/28/2006

Unglaublich, aber wahr: Toyota ernennt erstmals Frau als General Manager

Wer sich ein wenig in Wissenschaft oder Praxis mit der japanischen Wirtschaft auskennt, der weiß, daß Frauen bis auf wenige Ausnahmen nahezu systematisch schlechter bezahlt werden, weniger angesehen sind und in niedrigeren Positionen als Männer arbeiten. Ganz grob gesagt gilt dieses Phänomen quer durch alle Industrien und über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.

So genannte "Büromiezen" als billige Putzkräfte
In harten Fällen (also in besonders "traditions"bewußten Unternehmen) ist es auch heute noch so, daß die "Büromiezen" vor den männlichen Kollegen ins Büro kommen, um vor Arbeitsbeginn die Schreibtische zu säubern! Ich selber habe es einmal bei der Vorbereitung für eine Pressekonferenz erlebt, daß eine japanische Kollegin (ich war damals Praktikant in Tokyo) in einer Pause für die männlichen Kollegen Essen besorgt und dann wie eine Art Kellnerin aufgetragen hat. Und das bei einer nichtjapanischen und eigentlich mitnichten konservativen Firma!

Toyota macht ersten Schritt
Da machen Nachrichten wie diese ein wenig Hoffnung:
Der bald größe Automobilkonzern der Welt, Toyota, hat sich nach 140 Jahren Firmengeschichte tatsächlich zum ersten Mal durchgerungen, den Posten eines General Managers einer Frau anzuvertrauen. Damit sind von 528 General Managern bei Toyota in Japan nun eine weiblich....

Dieser erste weibliche Division Manager heißt Masayo Hasegawa und war zuvor in der Abteilung für Umweltschutzfragen beschäftigt. Sie leitet nun als "Buchou" (部長) das Büro für CSR-Angelegenheiten (Corporate Social Responsibility) bei Toyota.

Frau Hasegawa wird ihr neues Amt am Montag antreten.

12/27/2006

Innovation aus Japan (47): Infrarot-Techologie macht Blutentnahmen bei Diabetes überflüssig

Diese neueste Technologie aus Japan basiert genauer gesagt auf "Fast-"Infrarotstrahlen.

Technologieentwicklung in Kooperation mit Lehre und Praxis
Sie wurde maßgeblich von der University of Electro-Communications ( 電気通信大学: Denki Tsuushin Daigaku), deren Campus östlich von Tokyo liegt. Beteiligt waren auch die Hokkaido University (Sapporo), die Kwansei Gakuin University (Präfektur Hyogo) und aus der Industrie Matsushita Electric Works!

Bei der Technik werden Lichtstrahlen eingesetzt, die auf die menschliche Haut gelenkt werden und die nahe des Infrarotspektrums liegen. Damit kann der Glukose-Gehalt im Blut des betreffenden Patienten ermittelt werden.

Spritzen und Schmerzen gehören also zB für die immerhin 7,4 Mill. Diabetiker in Japan der Vergangenheit an! Dazu wird das konstante Überwachen bzw. Halten des Blutzuckergehalts bei Intensiv-Patienten erheblich vereinfacht: Durch die vollkommene Schmerzfreiheit bei Anwendung der Methode kann die Messung mehrfach am Tag durchgeführt werden.

Funktionweise
Wenn "Fast"-Infrarotstrahlen auf menschliche Haut treffen, kann man anhand der Reflektionen erkennen, wieviel Glukose sich im Blut befindet. Das bei dieser Methode eingesetzte Licht bewegt sich im elektromagnetischen Spektrum von 1.300 nm-1.700 nm. Glukosemoleküle absorbieren Licht eben dieser Wellenlänge.

Niedrige Fehlerquote
Den Angaben nach ist die Methode an sich nicht neu, bisher jedoch mit zahlreichen Makeln behaftet. So führen etwa Fette, Proteine und Hauttemperatur zu Fehlern bei der Messung. Durch aufwändige Computersimulationen wurden Meßfehler auf auf weniger als 20mg pro Deziliter gesenkt.

Die beteiligten Forscher geben an, daß die Untersuchung ganze 10 Sekunden dauert! Die Technologie soll so schnell wie möglich kommerzialisiert werden. Dazu soll auch die Genauigkeit der Methode weiter hochgeschraubt werden. Momentan wird die Technik in einem Krankenhaus auf Hokkaido in der Praxis erprobt!

12/22/2006

Japan plant im "Krieg" mit China schon wieder neue Freihandelsabkommen

Japan droht im Wettlauf mit den anderen großen Volkswirtschaften wie den USA oder besonders seinem asiatischen Konkurrenten China, den Anschluß an die Weltspitze zu verlieren.

Japan mit "Freihandelszonenagenda"
In den letzten Monaten bemüht sich das Land aus dem Grunde, seine Stellung im Welthandel durch die Bildung von Freihandelsabkommen zu festigen. Ich habe über diese Entwicklung bereits hier, hier und hier gebloggt.

Zusammenfassend ergibt sich bis heute folgendes Bild:
Alle Freihandelsabkommen Japans (bereits beschlossen/geplant)
Schweiz
Australien
Mexiko
Singapur
Malaysia
Indien
Philippinen
Vietnam

Abkommen mit Indien rückt näher
Über das Freihandelsabkommen mit Indien habe ich bereits vor einigen Monaten gebloggt (s. ersten Link oben). Am 15.12. trafen sich die Regierungschefs beider Länder, Singh und Abe, in Tokyo und einigten sich auf eine Aufnahme konkreter Gespräche nächsten Monat. Diese sollen in 2 Jahren abgeschlossen werden.


Bild: Indiens Premier Singh mit Japans Ministerpräsident Abe in Tokyo


Bisher schwacher indisch-japanischer Handel
Für Japan ist diese Vereinbarung aus mehreren Gründen wichtig.

Zum einen ist der Handel mit dem Riesenstaat (1,1 Mrd. Einwohner, 8 % durchschnittliches Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren) kümmerlich. Der Anteil Indiens an Japans Außenhandel beträgt 1%. Das ist ein Dreißigstel von dem mit China! Die Direktinvestitionen japanischer Firmen in Indien beliefen sich in 2004 auf kümmerliche 89 Mio. USD (China: 50x mehr!).

Zum anderen wäre Japan mit einem solchen Pakt ein "First Mover" und könnte mit seinen Unternehmen wichtige Geschäftsbereiche besetzen: Weder mit China noch mit den USA plant Indien derzeit ähnliches.

Neues Abkommen mit Brunei angekündigt
Des weiteren gab die japanische Regierung am gestrigen Donnerstag in Tokyo bekannt, daß so bald wie möglich eine bilaterale Außenhandelszone mit dem asiatischen Zwergstaat Brunei (ca. 370.000 Einwohner) gebildet werden soll.

Neben der üblichen Streichung von Zöllen für Agrarprodukte, Stahl usw. soll unter diese Vereinbarung auch eine breitangelegte Kooperation in der Energieversorgung fallen. Brunei besitzt reiche Gas- und Erdölvorkommen. Klar, daß ein solcher Staat im rohstoffarmen Industriestaat Japan umworben wird. Dieses ist bereits seit Juni diesen Jahres der Fall.

Meinung
Es ist zu erwarten, daß Japan diese Strategie weiterführen wird, um besonders im Hinblick auf China nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Bisher haben 2 Faktoren bremsend auf diese Entwicklung eingewirkt: a) die Furcht vor dem "Einfall" fremder Arbeitskräfte in Japan und b) die Sorge um die heimische Agrarindustrie. Doch die demographische Entwicklung wird auf beide Punkte Einfluß haben.

a) Die Zahl arbeitsfähiger Japaner wird in den nächsten Jahren drastisch schrumpfen. Indonesische und philipinische Arbeitskräfte können auch deshalb (wie ebenfalls bereits gebloggt) bereits nach Japan einwandern, auch wenn die Bedingungen sehr, sehr hart sind.

b) Der heimische Agrarsektor ist ein Thema für sich. Die Japaner sind aus historischen Gründen sehr bedacht darauf, sich sozusagen "autonom ernähren" zu können, was insbesondere für Reis gilt.

Das Problem: Die Menschen, die auf Reisfeldern, Bauernhöfen u.ä. arbeiten, weisen eine im Hinblick auf die Zukunft besorgniserregende Altersstruktur auf. So sind etwa Reisbauern, die 60, 70 oder gar noch älter sind keine Seltenheit in Japan. Ähnlich wie in Europa weigern sich parallel zu dieser Entwicklung -durch Änderungen im Lebensstil und Wertebild- auch immer mehr jugendliche Japaner entsprechende "harte und unangenehme" Jobs anzunehmen...

12/20/2006

Innovation aus Japan (46): Neue Technologie befreit Frauen von Röntgenstrahlen bei Brustkrebsuntersuchungen

Normalerweise müssen sich Frauen ab einem bestimmten Alter pro Jahr etwa 1x einer sogenannten Mammographie unterziehen, bei der sie auf möglichen Brustkrebs untersucht werden.

"Alte" Methode effektiv, aber mit 3 gravierenden Nachteilen
Zum einen müssen sich die Patientinnen einer bestimmten Dosis an Röntgenstrahlen aussetzen, was natürlich ihrer allgemeinen Gesundheit nicht zuträglich ist. Zum anderen ist die Prozedur auch mit Schmerzen verbunden, da die betreffende Brust gegen eine "Platte" gepresst werden muß, um ein möglichst gutes Röntgenbild zu erzielen. Des weiteren ist -nach dem Feststellen eines Tumors- eine zweite Untersuchung notwendig: Ist der Tumor gut- oder bösartig?

Neue Untersuchungstechnik überwindet alle Nachteile
Eine neue Apparatur von Hamamatsu Photonics schafft hier Abhilfe. Die betreffende Patientin legt sich zur Untersuchung in eine Art Bett und läßt sich mit Infrarotlicht (und nicht mit Röntgen) bestrahlen, um etwaige Tumore aufzuspüren.

Ist dieses der Fall, kann zudem sofort eine Diagnose über die Beschaffenheit des Tumors gestellt werden. Klar, daß für eine Reihe an Frauen somit der "Schrecken" einer jährlichen Mammographie im Grunde vollständig wegfällt!

Funktionsweise
Hamamatsu bestrahlt im Detail die Patientin mit Infrarotlicht der Wellenlänge 760-830 nm. Das Licht durchdringt das bestrahlte Gewebe von 48 Richtungen aus. Anhand von Reflektionen ist es für den Betreiber der Apparatur möglich, etwa zwischen Körperfett, Wasser oder Blut zu unterscheiden. Tumore haben einen hohen Blutgehalt und können der Firma zufolge mit der Infrarot-Methode entdeckt werden.

Hamamatsu gibt an, daß Tumore in einem extrem frühen Stadium entdeckt werden können (ab etwa 5 mm Größe). Dadurch, daß um bösartige Tumore herum gefundene Blutkörperchen eine andere Beschaffenheit aufweisen als solche, die bei gutartigen zu beobachten sind, kann eine entsprechende Unterscheidung auch sofort unternommen werden.

Die gesamte Prozedur soll vollkommen schmerzfrei sein und nur wenige Minuten pro Patient in Anspruch nehmen. Das klingt alles sehr gut. Hamamatsu hat die Anwendung in der Praxis bereits erfolgreich getestet, will jedoch vor einer Vermarktung weitere klinische Tests vornehmen.

Traditionell ist Brustkrebs unter japanischen Frauen im internationalen Vergleich eher selten. Die Anzahl der Todesfälle pro Jahr wird trotzdem immerhin mit 10.000 angegeben.

12/18/2006

Burger King kehrt nach Japan zurück

McDonalds verdient sich in Japan seit Jahrzehnten eine goldene Nase. Dabei sind die Preise hierzulande in vielen Fällen niedriger als in Deutschland, Österreich oder der der Schweiz. Ein Hamburger kostet standardmäßig lediglich 80 Yen (52 Cent/83 Rappen)!

Burger King mit Comeback in Japan
Burger King hat zur Zeit trotz oder wegen der lukrativen Präsenz von McDonalds in Japan kein einziges Geschäft! Von der Mitte der 90er Jahre bis 2002 hatte es der amerikanische Konzern hierzulande bereits mit einem Engagement versucht, bis man sich wieder zurückzog. Die Gründe waren schwache Verkäufe und ein erbitterter Preiskampf mit McDonalds.

Am Freitag hat Burger King nun jedoch seinen Comebackplan bekanntgegeben.

Engagement via Joint-Venture
Dabei wird Burger King ein Joint Venture mit dem koreanischen Lebensmittelhersteller Lotte (60.000 Mitarbeiter weltweit!) und der Management-Consulting-Firma Revamp (Website nur in Japanisch) aus Tokyo eingehen. Beim vorhergehenden Japan-Abenteuer war noch der Mega-Konzern Japan Tobacco der Partner.

Bereits in der ersten Hälfte des nächsten Jahres soll eine erste Filiale in Japan eröffnet werden! Bis 2012 sollen es dann über 100 neue Geschäfte werden.

Burger Kings Plan in Japan war fast vorherzusehen. Im Jahresbericht 2006 stellte die Firma fest, daß Japan - neben Ländern wie Brasilien, Italien oder auch China- unterrepräsentiert ist. Im Moment ist die Kette in 65 Staaten vertreten.

12/14/2006

Geld verdienen mit dem 1. Deutschen Japan-Business-Blog (3): Nintendo-Aktie steigt über 28.000 Yen

Meine kühne Voraussage bezüglich der Aktie von Nintendo scheint sich zu bewahrheiten. Im Juli dieses Jahres (bei einem Stand von 20.840 Yen) habe ich ihr mehr aus Spaß einen steilen Aufstieg vorhergesagt.

Am 1.12. hatte ich berichtet, daß die Aktie auf 27.500 Yen geklettert ist.

Stand heute: 28.410 Yen. Innerhalb von wenigen Monaten ist der Kurs also um mehr als 30% gestiegen.

Das muß ich mir merken, wenn ich eines Tages in substantieller Art und Weise über Finanzmittel verfüge!

Schindler Japan (8): Präsident der Japan-Tochter tritt zurück

Heute wurde in sämtlichen japanischen Nachrichtensendungen mal wieder über Schindler Japan berichtet.

Präsident tritt zurück
Der Unfall mit dem Schindler-Aufzug in Tokyo, bei dem im Sommer ein 16jährigen Schüler tödlich verletzt wurde, ist also hierzulande immer noch Thema. Die Firma hat heute auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, daß ihr Präsident Ken Smith zum Ende dieses Monats zurücktreten wird.

Bild: Ken Smith (noch der Representative Director von Schindler Japan) vor seinem Privathaus


Als Grund wurde von Schindler die Nachwehen des Unglücks bzw. des darauf folgenden PR-Desasters angegeben.

Smith selber nicht anwesend
Komischerweise war Smith selbst auf der Pressekonferenz nicht dabei. Auf Anfrage von Journalisten war zu hören, daß man in einer Anwesenheit keinen Mehrwert sähe: Es ist mal wieder fast kaum zu glauben, wie sich Schindler hier in Japan präsentiert.

Der TV-Sender Nihon Terebi hat Smith heute morgen in seinem Privathaus aufgesucht. Er war jedoch zu keiner Stellungnahme bereit. Im Fernsehen war zu sehen, daß er den Fragen auswich und dann in sein Haus "flüchtete".

Der Skandal hält also in seiner Wirkung weiter an: Neben dem spektakulären Rücktritt heute sind die japanischen Behörden noch immer dabei, den Unfall aus dem Juni weiter aufzuarbeiten. Es ist unbekannt, wann die Ermittlungen abgeschlossen sein werden.

Zusatzinfos
Weitere Berichte zum "Fall" Schindler Japan in zeitlicher Reihenfolge:
hier (26.06.2006)
hier (01.07.2006),
hier (04.07.2006)
hier! (08.07.2006)
hier
(14.07.2006)
hier (22.07.2006)
hier (22.11.2006)

12/10/2006

Aktuelle Situation ausländischer Autohersteller in Japan (BMW, VW, DC etc.)

Wenn man Japaner nach deutschen Produkten fragt, kommen in der Regel folgende Antworten:
- Bier
- Würstchen
- Maschinen (wenn man Geschäftsleute fragt)
- Autos

Über deutsches Bier in Japan habe ich an dieser Stelle schon mal gebloggt: Es gibt eigentlich keines. Genauer gesagt: Man muß in speziellen Geschäften danach suchen.

Deutsche Autos mit hohem Ansehen in Japan
An dieser Stelle jedoch mal ein kurzer Bericht über den Status Quo deutscher Autos in Japan. Generell genießen diese hier ein hohes Ansehen, obwohl Japan selbst ja eine Autonation ist, s. Nissan, Toyota, Honda etc. Wie auch bei vielen anderen deutschen Produkten der Fall, bringen die Japaner deutsche Autos mit hoher Qualität, Zuverlässigkeit und Robustheit in Verbindung.

Deutsche Autos, besonders von Porsche, BMW und Mercedes rufen bei Japanern sofort große Augen hervor und gelten als beliebtes Statussymbol - wie eigentlich überall in Südostasien.

Traditionell gute Verkaufszahlen
Entsprechend sind die Verkaufszahlen. Man kann generell mit Sicherheit sagen (auch wenn offizielle Verkaufs- und Erlöszahlen von den Unternehmen geheim gehalten werden), daß sich deutsche Autobauer aus dem Luxussegment in Japan eine goldene Nase verdienen. Und das seit Jahrzehnten. Natürlich haben BMW Japan, DC Japan, AUDI Japan und Porsche Japan auch eigene Niederlassungen in Tokyo. VW Japan ist besonders in Nagoya aktiv.

Interessant ist die Frage, wieviele Autos aus Deutschland hier überhaupt werden. Am Mittwoch wurden etwa die Verkaufszahlen für den Monat November veröffentlicht. Volkswagen ist dabei nicht nur die Nummer 1 unter den deutschen Herstellern, sondern die beliebteste Importauto-Marke überhaupt!

Top 1: Volkswagen Japan: 4.430 Autos
Top 2: BMW Japan: 4.081 Autos
Top 3: Mercedes-Benz Japan: 3.758 Autos
Top 4: Audi Japan: 1.266 Autos
Top 5: BMW Mini Japan: 967 Autos

Das sind übrigens nicht nur die Top 5 unter den deutschen Produzenten, sondern unter den nichtjapanischen Herstellern überhaupt! Porsche konnte immerhin übrigens 338 PKW verkaufen.

Amerikaner und andere mit schlechten Ergebnissen
Mal zum Vergleich ein paar erbärmliche Zahlen:
Hyundai: 6 Autos
Pontiac: 1 Auto
Buick: 1 Auto
Saab: 22 Autos

Insgesamt wurden im November auf dem japanischen Markt 20.469 Importautos verkauft. Man sieht: Ein recht überschaubares Spektrum.

Situation in 2005
Im Jahre 2005 wurden immerhin 268.112 Autos nichtjapanischer Herkunft abgesetzt. Auch in diesem Zeitraum war Volkswagen mit 19,93% Marktanteil der große Gewinner. Mercedes kam mit 17,22% auf den 2. Platz, dicht gefolgt von BMW Japan mit 16,78%.

12/09/2006

Innovation aus Japan (45): Arbeitsroboter ersetzen Teilzeitkräfte

Mal wieder eine Service-Innovation aus Japan, also dem Sektor, der unter Japan-Experten als das schwache Bein der hiesigen Wirtschaft gilt.

Roboter ersetzt Temporary Workers
In diesem Monat stellt Ubiquitous Exchange aus Tokyo (88 Mitarbeiter) sein neues Angebot vor, das primär an Firmenkunden gerichtet ist: Diese können dort einen Roboter mieten, der dann die Funktion von Teilzeitkräften (und gegebenenfalls auch mehr) übernimmt! Er wurde vom Spezialhersteller Tmsuk produziert.

Ich habe hier bereits über den Roboter selbst gebloggt. In Krankenhäusern ist er also bereits im Einsatz. Die Innovation bezieht sich auf die neue Einsatzmöglichkeit des Roboters: Er kann stundenweise gemietet werden!

Der Roboter heißt Ubiko (für"ubiquitous computing" bzw. "ubiquitous company"), sieht aus wie ein Kater und bewegt sich auf Rädern. Er ist 1,3 Meter hoch.

Bild: Ubiko, der Teilzeitroboter


Einsatzmöglichkeiten und Kosten
Der Roboter kann DVDs zeigen (der Projektor dazu ist im Kopf installiert), Luftballons verteilen und Kunden per Sprachaussage begrüßen! Dabei können Ubikos Arme auch per Fernbedienung gesteuert werden!

Für zwei Stunden berechnet Ubiquitous Exchange 105.000 Yen (~684 Euro/~1.089 Franken). Zum Vergleich: Eine gering qualifizierte/junge Arbeitskraft in Japan wird mit dieser Summe ganz grob gesagt für etwa 2 Wochen Leistung entlohnt. Der Roboter selbst kostet heftige 30 Mill. Yen (~195.000 Euro/~311.000 Franken).

Die Service-Firma meint ihr Angebot ernst und will damit wirklich Geld verdienen. Ubiko soll demnach in Geschäften, Feiern und auch Hochzeiten eingesetzt werden!

Von der Website der Firma kommt man auf Ubikos Homepage. Wenn Sie auf den Link klicken, können Sie auch die (leicht nervige) Stimme des Roboters hören...

12/06/2006

Innovation aus Japan (44): Unfallrekorder für Autos

Seit wenigen Wochen gibt es in Japan ein neues Extra zu kaufen, das prinzipiell in jedes Auto eingebaut werden kann.

Das Produkt heißt DREC1000 und stammt von Fujitsu Ten aus Kobe. Mit dem Gerät ist es möglich, einen Autounfall in Ton und Bild zu dokumentieren.

Bild: DREC 1000


Details
Das dazu notwendige System besteht im wesentlichen aus drei Komponenten:
- Minikamera (250.000 Pixel)
- Mikrophon
- Aufzeichnungsgerät

Die Kamera muß an die Windschutzscheibe angebracht werden, um aussagefähige Bilder konstruieren zu können.

Funktionsweise
Wie funktioniert das DREC1000? Ein in der Aufzeichnungseinheit integrierter Sensor bemerkt, wenn das betreffende Auto auf einen Gegenstand auffährt oder der Fahrer plötzlich stark auf die Bremse tritt. Daraufhin wird ein Video (inkl. Ton) erstellt, das den Unfallhergang 12 Sekunden vor und 8 Sekunden danach dokumentiert!

Weitwinkel ermöglicht aussagekräftige Videos
Die Kamera erfasst 134 Grad horizontal und 103 Grad vertikal. Also ist es bei entsprechender Positionierung möglich, einen relativ breiten Raum abzudecken und somit nicht nur frontale Unfälle aufzuzeichnen. Der Datenträger ist dabei eine handelsübliche Compact-Flash-Card (128 MB), auf der insgesamt 15 "Clips" Platz finden. Videos können auch später am PC wiedergegeben werden.

Das DREC1000 ist nur in Japan erhältlich. Der Preis wird mit 59.850 Yen (~392 Euro/~623 Franken) angegeben. Fujitsu Ten möchte 500 Einheiten pro Monat verkaufen. Ähnliche Geräte hatte das Unternehmen zuvor erfolgreich für Taxis, Busse usw. entwickelt.

12/03/2006

Innovation aus Japan (43): Roboterkatze für Kinder, aber auch gegen Alterssenilität und Einsamkeit

Heute habe ich in einem Department Store in Shinjuku ein neues Gadget entdeckt, das mal wieder nur hierzulande erhältlich ist. Dieses ist bereits seit Mitte September der Fall, kurz vor dem Feiertag der Ehrung der Alten in Japan (Kourei no hi: 敬老の日). Diese repräsentieren eine der Zielgruppen des Produkts.

Roboterkatze von Sega Toys
Es handelt sich um einen batteriebetriebenen Roboter des japanischen Elektronik- und Videospielkonzerns Sega Toys, die Yume-Neko (Traumkatze).

Bilder: Yume-Neko von Sega (ja, das ist ein Roboter!)


Funktionsweise
Der Roboter ist wirklich sehr gut gemacht und bewegt sich fast lebensecht, wie ich selber sehen konnte. Die Yume-Neko hat zu diesem Zweck insgesamt fünf Sensoren eingebaut, u.a. am Ohr, am Hals und an den Wangen. Die Katze kann somit auch durch Bewegungen auf Streicheln reagieren. Dann fängt Yume-Neko an zu schnurren und mit dem Schwanz zu wedeln. Wird letzterer allerdings gezogen, wird der Roboter wütend.

Die Funktionsweise der Katze ist sehr schön im Video unten zu sehen. Es ist mal wieder unfaßbar, was die Japaner da zustande bekommen haben.

Video: Japanischer Werbespot


Wenn Sie das Video nicht sehen können, bitte hier klicken!

Mehrere Zielgruppen
Den Angaben nach greifen bei diesem Produkt neben Kindern auch ältere Kunden zu, die etwa keine Kinder mehr im Haus haben und an Einsamkeit leiden. Natürlich steht durch diesen Roboter theoretisch auch Menschen ein "Haustier" zur Verfügung, die sonst aus gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen oder wegen strenger Mietverträge keine Katzen halten können.

Entspannende Wirkung
Sega Toys geht des Weiteren auch davon aus, daß Beschäftigung mit der Katze heilenden Einfluß auf das Gehirn bzw. Gemüt des Herrchens oder Frauchens hat. Zur Untersuchung dieser Behauptung soll ein unabhängiges Testinstitut eingesetzt werden.

Sega Toys verkauft die Yume-Neko für 8.379 Yen (~54 Euro/~87 Franken).

12/01/2006

Geld verdienen mit dem 1. Deutschen Japan-Business-Blog (2): Nintendo Aktie steigt seit 1. Prognose um 30%

Im Juli hatte ich an dieser Stelle mehr spaßeshalber einen Anstieg der Nintendo-Aktie "vorhergesagt", wenn man das überhaupt kann. Damals stand die Aktie bei 20.840 Yen.

Stand heute mittag: 27.500 Yen, also ein Anstieg um knapp 30% in etwa 4 Monaten!

Nintendo hat in den letzten Monaten eigentlich alles richtig gemacht (im Gegensatz zu Sony) und verdient sich nun weltweit mit seinem Wii und dem DS eine goldene Nase.

Foto: Nintendos neueste Konsole "wii"


Allerdings ist Vorsicht angebracht. Die ersten Game-Tests der neuen Konsole in japanischen, deutschen und amerikanischen Spiele-Fachmagazinen haben nur leidlich gute Wertungen gebracht.