Naja, jedenfalls fast nicht.
Heute habe ich im Fernsehen stolze Mitarbeiter der japanischen Brauerei Kirin gesehen, die im ersten Halbjahr diesen Jahres ihren Erzfeind Asahi nach Marktanteilen (DER heiligen Kuh unternehmerischer Kennzahlen in Japan) schlagen konnte.
Besonders aufgrund der hohen Popularität von Kirins "Happoshu" (発泡酒, Biersorten mit niedrigem Malz-Gehalt) gelang es der Firma ihren Marktanteil auf 37,6 Prozent zu steigern (+10,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr).
Asahi verlor im selben Zeitraum 4,3 Prozentpunkte und landete bei 37,3 Prozent.
Eine weitere Erklärung für diesen Erfolg mag in Kirins Sponsoring der japanischen Nationalelf bei der WM in Deutschland zu sehen sein.
Zusatzinfo:
Es gibt zwei Hauptarten von Bier in Japan: Neben "normalem" Bier ist auch das oben angesprochene Niedrigmalz-Pendant Happoshu erhältlich. Auf Happoshu müssen Hersteller weniger Steuern zahlen, was sich auch in niedrigeren Verkaufspreisen niederschlägt.
Bizarrerweise (jedenfalls aus europäischer Sicht) ist in fast allen Bieren Japans Reis als Inhaltsstoff enthalten. Das trifft auch auf einige Biere aus dem Westen zu, z.B. auf Budweiser (in Japan von Kirin vertrieben)!
Meinung:
Als Deutscher hat es mich schon bei meinem ersten Aufenthalt in Japan gewundert, warum die deutschen Brauereien kaum im Lande vertreten sind. Fragt man die Japaner nach Deutschland, kommt nämlich nahezu immer "Bier und Würstchen" als Antwort.
Dominiert wird der Markt -wie auch aus obigen Zahlen ersichtlich- von heimischen Firmen, die eigentlich ganz gute Biere herstellen. Im Vergleich zu Deutschland sind die Preise übrigens exorbitant hoch.
Guckt man sich in japanischen Bars oder Supermärkten um, sind deutsche Biere trotz potentieller Imagevorteile fast kaum zu finden. Weitaus öfter sind Marken wie Budweiser oder Corona vertreten.
Wäre mal ein Thema für eine Diplomarbeit...
7/12/2006
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