Die japanische Zentralbank (Bank of Japan) bringt in regelmäßigen Abständen ihre so genannte Tankan-Umfrage zur Unternehmensstimmung im Lande heraus. So auch heute.
Demnach stieg die Stimmung -abgelesen am Tankan-Diffusionsindex- in den großen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes Japans auf den Wert von 21 (nach 20 im letzten Tankan-Bericht im März, der nächste wird für September erwartet).
Der Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe erhöhte sich im Juni auf 20 ( er lag vorher bei 18).
Die Bank of Japan führte daneben Befragungen zur Investitionsbereitschaft unter insgesamt 2.375 japanischen Unternehmen durch. Das Ergebnis ist überraschend hoch. Die Firmen wollen demnach im laufenden Fiskaljahr (bis 31.03. 2007) 11,6% mehr investieren als im Vorjahr. In der Tankan-Umfrage im März lag der Wert bei lediglich 2,7%.
Der Tankan-Bericht wird in der japanischen Öffentlichkeit mit größtem Interesse verfolgt. Am 13./14. Juli hält die Bank of Japan ein Board-Meeting ab. Alles andere als eine Erhöhung der Leitzinsen zur Dämpfung der Investitionsbereitschaft in Japan wäre eine große Überraschung.
Zusatzinfos:
1)
Der Tankan-Bericht stellt den in Japan am stärksten beachteten Wirtschaftsstimmungsindex dar. Befragt werden etwa 10.000 Unternehmen zu Faktoren wie Gewinnlage, Preisgestaltung und Umsätzen.
2)
Die Bank of Japan wird momentan von einem hauseigenen Skandal erschüttert. Kein Geringerer als der Vorstandsvorsitzende Toshihiko Fukui ist in dubiose Finanztransaktionen verwickelt. So hat er u.a. im Jahre 1999 Fondsanteile gekauft, dessen Manager Yoshiaki Murakami inzwischen wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken selbst verhaftet worden ist.
Bild: Notenbankchef Fukui, derzeit omnipräsent in TV und Presse
7/03/2006
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