9/03/2006

Japanische Convenience Stores dürfen bald Alkohol verkaufen

Die japanischen Convenience-Store-Ketten (7-11, Sunkus, Lawson usw.) dürfen demnächst auf Umsatzsteigerungen und die Möglichkeit zur Vergrößerung ihres Angebots hoffen.

Bereits jetzt ist es in einigen dieser Läden (geöffnet in der Regel rund um die Uhr) möglich, Alkohol zu kaufen. Aber längst nicht in allen.

Restriktive Lizenzierungspolitik bezüglich Alkoholika
Hintergrund: Die Regierung möchte mit restriktiver Lizenzierungspolitik die Betreiber von kleineren Alkoholshops schützen, die man in Japan in fast jeder Nachbarschaft finden kann.

Seit Ende August ist jedoch ein Gesetz außer kraft, in dem diese Politik ihren Niederschlag fand. Somit fangen die Convenience Stores in ganz Japan nun an, sich für Lizenzen zum Verkauf von Alkoholika zu bewerben.

Den Angaben nach soll bis Ende des Jahres über die Anträge entschieden werden. Den Convenience Stores kommt die neue Entwicklung gerade gelegen. Der japanische Markt ist gesättigt (7-11 alleine hat 11.000 Geschäfte in Japan!), die Umsätze stagnieren seit langem. Bei den Läden, die bereits alkoholische Getränke führen dürfen, tragen diese Produkte mit etwa 10% zum Gesamtumsatz bei.

Zusatzinfo
In Japan hat der staatliche Schutz von kleinen Geschäften ("Mom and Pop-Stores" u.ä.) eine lange Tradition. Bereits in 1974 wurde das so genannte "Large-Scale Retail Store Law" in kraft gesetzt. Das Gesetz war und ist in dieser Form weltweit einmalig und hielt große Ketten von der Errichtung neuer Geschäfte ab.

Kernpunkt: Bevor in der Nachbarschaft von "Mom and Pop-Stores" zB ein Einkaufszentrum gebaut werden konnte, mußte die Genehmigung der Betreiber dieser kleinen Geschäfte eingeholt werden! Klar, daß diese entsprechenden Anfragen eher negativ eingestellt waren...

Das Gesetz wurde im Zeitablauf jedoch deutlich liberalisiert. In 2000 erfolgte die Umwandlung in das "Large Scale Retail Store Location Law", das jedoch noch immer Restriktionen für potentielle Investoren vorsieht.

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