Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, die Plakate waren sehr gut gemacht. Und zwar so gut, daß ich das Gerät kurz vorstellen will. Außerdem ist ja Japan nicht gerade als Innovationsland bekannt, wenn es um Umweltschutztechnik geht.
Ich frage mich zunächst, warum Sanyo eine Waschmaschine, die als größten Clou eigentlich KEIN Wasser braucht, Aqua nennt. Aber naja.
Bild: Sanyos neuestes Baby, die Waschmaschine Aqua AWD-AQ1
Der AWD-AQ1 ist übrigens auch gleichzeitig ein Trockner und ist in weiß bzw. Metallic Brown erhältlich.
Funktionsweise
Die Waschmaschine benutzt zur Reinigung statt Wasser Ozon. Dazu wird durch den im Gerät eingebauten Ozongenerator Sauerstoff in Ozon umgewandelt und in der Trommel auf den Inhalt gesprüht. Effekt: Düfte, Bakterien und -bis zu einem gewissen Grad- auch Schmutz werden so eliminiert (Airwash-Funktion).
Besonders empfindliche Objekte können auf ein in der Trommel befindliches "Regal" gelegt werden. Ein "Wasch"gang dauert etwa eine halbe Stunde.
Bild: Befüllung der Waschmaschine
Alternativ kann auch wie gewohnt mit Wasser gewaschen werden.
Dann kommt der zweite Clou des AWD-AQ1 zum Einsatz: Das Wasser des vorherigen Waschgangs fließt nicht ab, sondern wird in einem Tank innerhalb der Maschine gespeichert. Das schmutzige Wasser kann durch den Einsatz von Ozon gereinigt werden und steht beim nächsten Einsatz des Geräts wieder zur Verfügung (Sanyo nennt das Aqualoop-Funktion).
Nicht schlecht. So werden nach Angaben der Firma aus den beim Gebrauch von Frischwasser benötigten 78 Litern ganz einfach 50 Liter.
Das Gerät kostet 262.500 Yen (~1787 Euro/~2792 Franken) und ist vorerst nur in Japan erhältlich.
Zusatzinfo:
Sanyo hat zur Erklärung ihrer Aqua-Waschmaschine auch eine englischsprachige Website eingerichtet, die sich hier befindet. Dort ist auch eine Reihe weiterer interessanter Funktionen des Geräts aufgeführt.
Im Waschmaschinenraum meines Apartmenthauses sind sowohl Trockner als auch die Waschmaschinen übrigens Marke Sony!
4 Kommentare:
Ja, mit Ozon kann man desinfizieren (und bleichen), aber keinen (öligen/fettigen/ Eiweiß/Stärke etc.) Schmutz entfernen.
Es ist wohl so ähnlich wie mit der Ultraschall-Waschmaschine, die ohne Waschmittel auskommt. Leicht angeschwitzte Shirts kann man damit "waschen", aber bei Hemdkrägen oder Straßenschmutz hört's schon auf.
Vor kurzem habe ich im Deutschlandfunk einen Beitrag zur vorherigen Innovation, nämlich der Ultraschall-Waschmaschine, gehört. Ein deutsches Testlabor hatte seinerzeit im Auftrag der japanischen Entwicklerfirma Waschversuche durchgeführt und war nicht überzeugt. Die Ultraschall-Waschmaschine konnte sich in Europa nicht durchsetzen. Der Vorteil der Sanyo-Maschine ist aber, daß man sie auch mit Waschmittel betreiben kann.
Ansonsten haben wir hier schon wieder das Problem mit der Ozon-Emission. Bekanntlich werden Laserdrucker und Kopierer in Büros als gesundheitlich problematisch betrachtet - wegen ihrer Ozonentwicklung. Ich weiß nicht, wobei mehr Ozon anfällt, aber ich habe schon eine Vermutung.
Andererseits wird man sich vielleicht nicht stundenlang in der Nähe der Waschmaschine aufhalten - und wenn man dann noch für ausreichende Belüftung sorgt, ist es vielleicht okay.
Was das Wassersparen betrifft: Miele-Maschinen z.B. brauchen nur 42 bis 47 Liter. Die Trommeln fassen dafür zwar auch "nur" 5 bis 6 kg, aber mal ehrlich: Welche japanische Kleinfamilie wäscht schon 9 kg Wäsche auf einmal?
Wirklich beeindruckt bin ich aber von den unglaublich sparsamen 0,15 kWh pro Waschgang. Wie machen die das nur ...? (Miele: 0,85 bis 1 kWh)
Ok, wirklich vielen Dank für die Hinweise. Bin beeindruckt von Ihrem Wissen ;).
Ich habe jetzt mal auf Ihren Hinweis hin den Satz "Düfte, Schmutz und Bakterien werden eliminiert" abgeändert.
Oh, danke für die Blumen. ;)
Ähem, gerade ist mir auch aufgegangen, warum die Aqua so wenig Strom verbraucht. Japanische Waschmaschinen haben ja in der Regel keine Heizstäbe ...
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