11/14/2006

Sanyo mit neuem "revolutionärem" Gehaltssystem

In vielen japanischen Unternehmen ist sie noch üblich: Die Vergütung nach Alter des betreffenden Mitarbeiters bzw. nach der Länge der Betriebszugehörigkeit. Im Zweifelsfalle entscheidet also nicht (nur) die Leistung über die Höhe des Gehalts. Diese Praxis ist heute noch immer besonders in traditonellen japanischen Firmen gang und gäbe und durchaus kein Vorurteil!

Sanyo mit neuem Ansatz
Am heutigen Dienstag hat nun jedoch immerhin der Elektronikriese Sanyo in Osaka bekannt gegeben, daß diese ungeschriebene Regel betriebsintern mit Macht durchbrochen werden soll. Was in anderen Industrieländern selbstverständlich ist, gilt ab sofort auch hier: Das Gehalt von Sanyo-Mitarbeitern soll sich demnach auf konkrete Ergebnisse im jeweils laufen Fiskaljahr beziehen. Dazu sollen auch mittel- und langfristig erzielte Leistungen berücksichtigt werden!

Einteilung der Belegschaft
Sanyo will seine Belegschaft in diesem System in drei Gruppen unterteilen:
- Mitarbeiter mit Spezialwissen und spezifischen Kenntnissen
- Manager
- Top-Management

Aufbauend auf dieser Unterteilung sollen den Mitarbeitern in den jeweiligen Gruppen Einzelziele diktiert werden, die auf 3 bis 5 Jahre ausgerichtet sind. Je nachdem, wie diese Ziele erfüllt werden, fällt auch das Gehalt des betreffenden Mitarbeiters bzw. seine Aussicht auf einen Karrierefortschritt aus.

Meinung
Sanyo ist nicht die erste japanische Firma, die mit solchen Maßnahmen vorgeht. Doch ist diese Nachricht wegen der Größe und Bedeutung dieser Firma schon besonders beachtenswert. Ich bin mir sicher, daß dieser fast als "Pionierleistung" zu bezeichnende Plan weiter Schule machen wird.

Man merkt schon, daß alte Strukturen in der japanischen Wirtschaft weiter aufbrechen. Phänomene wie immer mehr M&A, Personalentlassungen, Postprivatisierung, Verbesserung der Lage der Frauen, leichte Öffnung des Arbeitsmarktes, fortwährende Auflösung der Keiretsu sind nur einige Zeugen dieser Entwicklung.

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